Alarmierung mit Rückkanal

Referenzbericht FFW Sankt Augustin, Deutschland

Seit gut zweieinhalb Jahren nutzt die Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin RES.Q-Funkmelder mit Rückkanal von Swissphone. Nach dieser Zeit stellt sich die Frage nach den Erfahrungen mit der Rückmeldung – und nach den Kosten respektive den damit realisierten Einsparungen. Das können die Verantwortlichen sehr genau beziffern.
Es ist ein Zeichen für bürgerschaftliches Engagement und funktionierenden Gemeinsinn, wenn sich eine Kommune bei der Brandbekämpfung auf eine freiwillige Feuerwehr verlassen und ganz auf die Berufsfeuerwehr verzichten kann. Im Umkehrschluss ergibt sich daraus aber die Verpflichtung, den Freiwilligen ihre verantwortungsvolle Tätigkeit zu erleichtern. Dazu gehört neben der Bereitstellung von professioneller, moderner Ausrüstung auch ein zielgenaues und verlässliches Alarmierungssystem.

In Sankt Augustin nehmen die Verantwortlichen diese Aufgaben sehr ernst. Die Kommune im Rhein-Sieg-Kreis hat 58000 Einwohner, die sich auf acht Stadtteile verteilen. In den sechs Einheiten sind 247 Freiwillige aktiv. Sie müssen damit rechnen, auch mit anspruchsvollen Gefahrenlagen konfrontiert zu werden. Herbert Maur, Fachdienstleiter Feuer- und Bevölkerungsschutz: „Auf dem Gebiet der Kommune befinden sich unter anderem Chemieunternehmen, ein großes Einkaufszentrum, Seniorenheime, Krankenhäuser, zahlreiche Gewerbebetriebe, diverse Autobahnen sowie ein Flugplatz und die ICE-Bahnstrecke Rhein-Main.“

Quote
„Aufgrund dieses Nachweises, dass sich die Mehrkosten der Rückkanallösung innerhalb weniger Monate amortisieren, investieren wir im Jahr 2019 in 30 weitere RES.Q Melder.“
Herbert Maur Fachdienstleiter Feuer- und Bevölkerungsschutz

Moderne Infrastruktur für die Alarmierung

Was die Alarmierung angeht, sollen die Freiwilligen wirklich nur dann alarmiert werden, wenn sie auch gebraucht werden. Dazu benötigt man eine moderne Netzinfrastruktur und leistungsfähige Endgeräte. Die Infrastruktur ist vorhanden, weil St. Augustin zum RheinSieg-Kreis gehört, der seit etwa drei Jahren ein hochmodernes Alarmierungssystem nutzt.

Seinerzeit entschied sich die Leitung der Einsatzzentrale des Kreises für die Einführung des Hybridalarms. Sie war einer der ersten
Anwender dieses von Swissphone entwickelten Systems, bei dem die Funkrufmelder der Einsatzkräfte automatisch per GSM- / GPRS-Kanal alarmiert werden, wenn POCSAG-Funkabdeckung nicht ausreicht – ein Vorteil beispielsweise in der Grenzregion des Landkreises. Die Hybridtechnik erlaubt auch die sofortige Rückmeldung der Alarmierten, ob sie einsatzbereit sind respektive zum Einsatz kommen. So weiß der Einsatzleiter stets genau, wie viele Kräfte ihm zur Verfügung stehen. Er kann entsprechend nachalarmieren und auf der anderen Seite auch vermeiden, dass zu viele Freiwillige ihren Arbeitsplatz bzw. ihr Heim verlassen und dann nicht benötigt werden.
Das hat gleich zwei Vorteile. Herbert Maur: „Die Freiwilligen kommen nicht umsonst zum Einsatzort – das würde auf die Dauer demotivieren. Außerdem sparen wir durch die zielgerichtete Alarmierung Kosten, weil wir den Arbeitgebern der Freiwilligen weniger Lohnersatzkosten zahlen müssen.“

Digitale Funkmelder mit aktiver Rückmeldung

Voraussetzung dafür ist allerdings neben der Hybridtechnik auch die Nutzung von Meldeempfängern mit Rückkanal. St. Augustin hat sich deshalb – der Kreis ist für die Infrastruktur zuständig, die Kommunen für die Endgeräte – für die Anschaffung der digitalen RES.Q-Funkmelder von Swissphone entschieden. Sie verbinden die Funktionen eines aktiven POCSAG-Alarmierungsterminal mit einem Mobilfunkmodul und der Möglichkeit, eine aktive Rückmeldung zu geben. Zudem sind sie kompakt und sehr robust. Die integrierte Mobilfunk-Funktionalität dieser Funkmelder bringt es mit sich, dass diese Lösung zusätzlicheBetriebskosten nach sich zieht. Schließlich benötigt der Anwender für jedes Gerät eine M2M-Karte. Aus diesem Grund gibt es Feuerwehren, die Vorbehalte gegenüber einer solchen Lösung haben. In St. Augustin nimmt man diese Vorbehalte durchaus ernst. Herbert Maur: „Natürlich haben wir bei jeder Investition die Kosten-NutzenRelation im Blick und berücksichtigen auch die Folgekosten. Aber gerade deshalb haben wir uns für den Rückkanal und die RES.Q-Empfänger entschieden.“

Eindeutige Kosten-Nutzen-Rechnung: 56.000 Euro pro Jahr gespart oder über 5 Prozent des Gesamtbudgets

Die überschlägige Rechnung, die Grundlage der Investitionsentscheidung war, bestätigte sich in der Praxis nach einem Jahr Einsatzdauer. Herbert Maur: „Wir hatten 2017 insgesamt 573 Einsätze. Davon waren 335 RES.Q-relevant, d.h. hier haben wir gezielt alarmiert. Im Durchschnitt haben wir hier pro Einsatz eine Einheit, d.h. neun Personen, weniger alarmieren müssen, weil wir nach Sekunden wussten, wer einsatzbereit ist. Für die Kosten bedeutet das: Wir haben 335 mal für neun Personen jeweils 28 Euro Lohnersatzkosten gespart. Das macht in Summe 84.420 Euro. Wenn man die Kosten für die 181 RES.Q von rund 28.200 Euro pro Jahr gegenrechnet (RES.Q Rückkanalmelder inkl. M2M-Karten, Abschreibung über vier Jahre), haben wir netto mehr als 56.000 Euro gespart. Bezogen auf unser Gesamtbudget sind das über fünf Prozent.“
Aufgrund dieses Nachweises, dass sich die Mehrkosten der Rückkanallösung innerhalb weniger Monate amortisieren, hat sich die Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin entschieden, weiter in die Lösung zu investieren: „Im Jahr 2019 werden wir 30 weitere RES.Q Funkmelder beschaffen,“ erläutert Herbert Maur.

„Wir müssen und wollen attraktiv bleiben“

Einsparungen macht die Stadt auch durch die Beibehaltung der Freiwilligen Feuerwehr. gemäß Brandschutz-, Hilfeleistungs-, Katastrophenschutzgesetz NordrheinWestfalen (alt FSHG, seit 1. Januar 2016 BHKG) müsste Sankt Augustin eine hauptamtliche Wache haben – wie jede Stadt mit mehr als 25000 Einwohnern. Die Kommune kann aber aufzeigen, dass sie auch mit Freiwilligen innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Hilfsfristen genügend Personal am Einsatzort hat und erhält deshalb eine Genehmigung. „Wir müssen halbjährlich melden, ob wir die Schutzzielgrenze einhalten. Wir liegen heute bei 92,8%, bei einem Grenzwert von 80%“, erläutert Maur. Der RES.Q hilft wesentlich, diesen guten Wert zu erreichen, da eine Nachalarmierung aufgrund der Rückmeldungen zeitnah und gezielt erfolgen kann. „Mit einer hauptamtlichen Wache würden der Stadt jährlich 4 Mio. € laufende Kosten entstehen. Die Freiwillige Feuerwehr kostet zwischen 0,5 und 1 Mio. € pro Jahr.“

Herbert Maur macht aber auch noch eine andere, grundsätzlichere Rechnung auf: „Die Freiwilligen übernehmen Verantwortung und opfern viel Zeit für die Ausbildung und den Brandschutz. Wir müssen und wollen attraktiv bleiben, um den Freiwilligendienst aufrechtzuerhalten und weiter Nachwuchs zu gewinnen. Auch deshalb nutzen wir Technik wie moderne Hybrid-Funkmelder mit Rückkanal. Eine Berufsfeuerwehr würde die Kommune pro Jahr rund 4 Millionen Euro kosten. Diese Kosten wollen wir vermeiden – indem wir den Brandschutz für die freiwilligen so attraktiv wie möglich machen.“ Dabei nimmt die Freiwillige Feuerwehr Sankt Augustin eine Pionierrolle ein: Sie ist (noch) die einzige Feuerwehr im Rhein-Sieg-Kreis, die den RES.Q einsetzt.

Die Komponenten der Swissphone-Lösung

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