Sicherheit mit hohem Bedienkomfort dank Fernprogrammierung

Neben der Bereitstellung praxisorientierter Funktionen in Bereichen wie Einsatzplanung, Ressourcenmanagement und Nachalarmierung kann so zum Beispiel auch die Handhabung und Aktualisierung der Melder über Fernprogrammierung sowie deren Verschlüsselung vereinfacht werden.

 

Moderne Informationstechniksysteme schaffen die Voraussetzung für neue Nutzer- und Betreibermodelle. Musste ein Anwender vor wenigen Jahren noch Systemkomponenten selbst definieren, beschaffen und betreiben, greifen in heutigen Systemlösungen verschiedenste Komponenten wie Hard-, Firm- und Software unter dem Begriff Plattform lückenlos ineinander. Der Anwender kann den Betrieb der Plattform heute einem Dienstleister überlassen und damit stets die aktuellste Version benutzen und bei Bedarf zum Beispiel neue Module und deren Funktionen verwenden. Excel-Listen sind Vergangenheit, die zentrale Benutzerdatenverwaltung bietet bei solchen plattformbasierten Systemlösungen zusätzliche Vorteile, beispielsweise bei der rechte- und rollenorientierten Administration der Daten von Benutzern, Endgeräten und Schlüsseln.


Kriterien für die Auswahl eines Alarmierungssystems

Alarmierungssysteme sollten heutzutage verschlüsselt sein, darüber besteht Einigkeit. Inwiefern eine Lösung aus einer Hand Vorteile bietet und welche Funktionen eine Verschlüsselung aufweisen sollte, wurde in der NET 7-8/2018, Seite 17, ausführlich beschrieben. Was der Anwender, also in den meisten Fällen eine Behörde oder Organisation mit Sicherheitsaufgaben (BOS), bei der Entscheidung für ein Alarmierungssystem ebenfalls bedenken sollte, sind die Administration und Verwaltung von Benutzerdaten und der Schlüssel sowie der Bedienkomfort und die Handhabung dieser Lösung. Hier kommt der Plattformgedanke ins Spiel.


Modular aufgebaute Plattformlösung

Mit s.ONE hat Swissphone eine solche Plattformlösung im Portfolio.Es sind aktuell drei Module verfügbar:

  • s.ONE Availability zeigt auf einen Blick, welche Einsatzkräfte verfügbar gemeldet sind und welche vordefinierten Alarmpläne erfüllt werden bzw. ob weitere Einsatzkräfte in Bereitschaft versetzt werden sollen.
  • s.ONE Monitor stellt die Rückmeldungen der Einsatzkräfte bei einer Alarmierung dar und zeigt den Erfüllungsgrad der relevanten AAO. Das Ergebnis kann auf einem zentralen Dashboard in der Einsatzzentrale oder im Feuerwehrhaus dort angezeigt werden, wo diese Information von Bedeutung ist. Zusammen mit s.ONE Availability schafft dieses Modul beste Voraussetzungen für ein passgenaues Ressourcenmanagement und ein Höchstmaß an Transparenz im Prozess. s.ONE Alert ermöglicht eine gezielte Nachalarmierung, wenn sie erforderlich ist. Dabei werden hybridfähige Endgeräte auch über das Mobilfunknetz angesprochen. Endgeräte wie der RES.Q mit integriertem Mobilfunkmodul ermöglichen dem Benutzer, seine Verfügbarkeit anzugeben oder Alarme zu quittieren.

Mit diesen drei Modulen, die auf einer gemeinsamen Plattform zusammengefasst sind und Informationen austauschen, haben Blaulichtdienste die Möglichkeit, ihre Ressourcen zielgerichtet zu planen und zu verwalten, schnell und zuverlässig die Verfügbarkeit der Einsatzkräfte zu prüfen und bei Bedarf zeitnah nach zu alarmieren. Damit werden die Organisationen in ihrem Auftrag unterstützt, dass innerhalb der gesetzlichen Hilfsfrist die benötigte Anzahl von Rettungskräften mit den notwendigen Qualifikationen vor Ort sind, was zusätzlich Zeit und Geld spart (siehe auch NET 3/2018, Seite 14).


Cloudbasiert oder Stand alone

Für den Betrieb und die Nutzung von s.ONE stehen dem Kunden zwei Möglichkeiten zur Auswahl: Beim SaaSModell betreibt ein Dienstleister wie Swissphone die Plattform in einem Rechenzentrum. Der Kunde nutzt den Service gegen ein Abonnemententgelt. Daher lohnt sich dieses Modell auch schon für Organisationen mit einer geringen Anzahl von Geräten. Für größere Organisationen, wie z.B. einen Landkreis, kann es sinnvoll sein, die Plattform im eigenen Rechenzentrum zu betreiben und den Kreisen und Organisationen zur Verfügung zu stellen.


Neues Modul für die Fernprogrammierung von Meldern

In Kürze wird für die Plattform ein viertes Modul zur Verfügung stehen: s.ONE Fleet. Dieser Baustein ermöglicht eine Fernprogrammierung der Melder, sowohl der klassischen Pocsag- Melder als auch der zweiwegfähigen Terminals wie dem RES.Q. Dafür werden Standardprogrammierstationen mit einem PC verbunden, der wiederum über das Internet mit s.ONE verbunden ist. Idealerweise werden entsprechende Programmierstationen in den verschiedenen Feuerwehrhäusern platziert. Mittels einer Funkrufmeldung kann der Benutzer aufgefordert werden, den Melder zu aktualisieren. Beim nächsten Einrücken ins Feuerwehrhaus kann die Einsatzkraft den Melder innerhalb weniger Sekunden auf den neuesten Stand bringen. Das heißt, alle Melder sind stets auf dem aktuellsten Firmwarestand, ohne dass die Melder zur Programmierung eingesammelt werden müssen – Betreiber und Anwender können zum ersten Mal von den regelmäßigen Firmwareupdates mit neuen Funktionen profitieren, die bisher aus logistischen Gründen kaum übernommen wurden, sobald Melder einmal im Feld waren.


RIC-Planung, Vorkonfiguration, Melderersatz

s.ONE Fleet kann die Planung und Implementierung neuer Pager-Flotten unterstützen. Der Kunde kann seine Organisationsstruktur in s.ONE abbilden und die Adressen (RIC) den einzelnen Einheiten und Einsatzkräften zuweisen. Somit besteht die Möglichkeit, dass die Melder mit den Daten der Organisation ab Werk in der Schweiz programmiert und konfiguriert ausgeliefert werden können. Werden neutrale Geräte vom Kunden in Betrieb genommen, kann er dies entsprechend im eigenen s.ONE vor Ort durchführen. Sollte ein Endgerät irreparabel defekt sein oder verloren gehen, kann schnell und ortsunabhängig ein Ersatzmelder mit Konfigurationen bereitgestellt werden.